App-Debatte: Viel Lärm um Nullkommairgendwas

Heissa, was für ein Weihnachtsgeschenk! So eine schöne Medien-Debatte zum Jahresende bzw. -anfang gab’s doch lange nicht mehr: Nach den endlich überwundenen Auseinandersetzungen um den neuen Rundfunkstaatsvertrag wird jetzt die nächste kapitale medienpolitische Sau durchs analoge Dorf getrieben: Darf die ARD iPhone-Apps für Nachrichten anbieten? Schließlich könnten sich Verlage dadurch in ihrer Existenz bedroht fühlen. Ich habe mal ein paar Zahlen zum Thema zusammengetragen. Worum geht’s in der Debatte? Kurz zusammengefasst: tagesschau.de hat eine kostenlose App angekündigt. Der Springer-Verlag verlangt für seine Bild.de- und Welt-Online-Apps jeweils Geld und will künftig iPhone-Besitzer auch für einzelne Inhalte extra zahlen lassen. Sprich: Springer probiert Bezahlinhalte auf dem iPhone (und iPod touch, das muss man immer wieder dazu sagen) aus. Deswegen verzerrt die ARD mit ihrer Gratis-App den Markt, sagt Springer. Tut sie nicht, und es entstehen dem Gebührenzahler damit auch keine nennenswerten Kosten, erklärt z.B. ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke im tagesschau-Blog (hier und hier). Wie diese Debatte geführt wird und worum es möglicherweise wirklich geht, hat Thomas Lückerath im Medienmagazin DWDL sehr schön beschrieben. ...

January 4, 2010 · 10 min · Titus Gast

Huch-Medien

Selten liest man so schlaue Sätze wie diese hier: “Der Neoboulevard lebt davon, dass Menschen sich anders geben als sie eigentlich sind. Er lebt von der Pseudoinszenierung, von gefärbten Haaren, tiefen Dekolletes, von allem, wo Menschen “Huch” sagen können. Spiegel Online ist “Huch”-Medium par excellence.” (Falk Lüke über die Berichterstattung über twitternde Politiker wie Hubertus Heil von der SPD.) Huch-Medien. Ich würde mir wünschen, dass der Begriff Schule macht. Zumindest ein bisschen. Vielleicht fragt sich dann auch mal jemand: Huch, läuft da nicht was schief, hier in diesem Netz?

September 11, 2008 · 1 min · Titus Gast